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Wassilissa's Blog



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Das Gedächtnis des Wassers

Geschrieben von Wassilissa , 16 Juli 2012 · 489 Aufrufe
Leben
Es ist schon lange her, dass ich zum letzten Mal geschrieben habe. Aber vom Stricken lässt sich nicht viel berichten: Ich nadle glatt rechts Teil und Teil an die Passe, habe nun zwei Vorderteile und einen Ärmel. So schön es ist, wenn man am Ende fast nichts zusammennähen muss, dieses RVO-Gestricke führt natürlich dazu, dass man ein sehr schweres und umständliches Strickteil hat. Aber ich stricke munter weiter, irgendwann wirds fertig sein. Außerdem überlege ich, ob ich nicht einen kurzärmligen blauen oder grünen Baumwollpullover stricke. Ich habe da so einen Sommerrock, zu dem so wenig passt.
Im Internet habe ich das neue Rowan Magazin 52 angeschaut. Das gefällt mir mal wieder, vielleicht kaufe ich es mir sogar. Allerdings bin ich eigentlich von Rowan völlig abgekommen, weil ich die Anleitungen überhaupt nicht nachvollziehen kann. Da passt mir gar nichts, alles wird zu groß.

Ansonsten waren wir am Wochenende in Berchtesgaden beim Wandern. Es war zwar regnerisch, aber die Wanderstimmung trotzdem gut. Wir waren am Grünstein und in der Alpbachklamm. Beides empfehlenswert. Wir waren mit Freunden in einem Ferienhaus und auch das war schön.
Gestern haben wir uns noch die Installation des Künstlers Christoph Merker im Interconti-Hotel angeschaut.
"Das Gedächtnis des Wassers"
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Es hat ja gestern geregnet und das fand ich sehr passend, weil sich das Wasser auf dem Lack so schön sammelt.
Gemacht ist das Ganze aus Holz, bemalt mit Ölfarbe, dann lackiert und auf Stangen in den Teich gesteckt.
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Davon zeige ich ein paar Fotos, weil das Kunstwerk besser aussieht als mein momentanes Strickwerk im Augenblick...
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Das Gedächtnis des Wassers spielt darauf an, dass davon augegangen wird, zumindest in der Esoterik, dass Wasser sich Strukturen "merken" kann. So funktioniert im Endeffekt Homöopathie.
Ob man an das Gedächtnis des Wassers glaubt oder nicht - schön ist die Installation auf jeden Fall. Gestern schwammen winzige Goldfischchen darunter, was einen besonders schönen Farbkontrast gab.


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Das Schwierigste ist schon geschafft

Geschrieben von Wassilissa , 02 Juli 2012 · 755 Aufrufe
Yak
Die Passe der von oben gestrickten Jacke ist geschafft.
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Ich bin schon beim Vorderteil. Die Passe an sich strickt sich ganz gut, außer natürlich, wenn man wie ich die Knopflöcher vergisst und nochmal ribbeln muss. Dann kommt das einzeln gestrickte Blattmuster-Band, das dann angenäht wird.
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Ich finde das Blattmuster eigentlich recht schön, weil es auch im Blatt drin gemustert ist, also es hat eine Blattrippe , was man allerdings nur strickend bemerkt.
Oder vielleicht hier:
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Das Annähen des Bandes finde ich sosolala, anstricken wäre vielleicht schöner geworden.
Ja und dann nimmt man aus dem unteren Rand der Bordüre 304 Maschen auf und strickt glatt rechts als RVO weiter.
Das wars eigentlich schon an Muster, alles andere wird ja jetzt recht einfach. Auf die Passform bin ich gespannt.
Und schöne Knöpfe brauche ich noch. Das Garn ist ja grün, ich weiß nicht, warum die Fotos ein braun vorgaukeln.

Gestern waren wir auf dieser Ausstellung über das Nibelungenlied. Mir wurde sie sehr empfohlen und das zu Recht. Wer mal in die Gegend kommt, die auch ansonsten einen Besuch wert ist, könnte das "mitnehmen". Allein schon das hochsicher bewachte Buch von 1330 erfüllt einen mit Ehrfurcht.

Außerdem hat es abgekühlt, trotzdem drücke ich mich erfolgreich ums Arbeiten, was ich jetzt eigentlich tun sollte.


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Von oben...

Geschrieben von Wassilissa , 25 Juni 2012 · 626 Aufrufe
Lesen, Yak
Einen RVO oder sowas habe ich, zumindest meiner Erinnerung nach, noch nie gestrickt. Oder es ist schon lange her. Dabei könnte ich mir vorstellen, dass Topdown sehr interessant zu stricken ist und man die Passform auch immer sofort kontrollieren kann.
Also mache ich das jetzt.
Ich stricke eine Weste, die wird oben angefangen, dann muss man allerdings aufhören, weil eine Passe reinkommt, dann geht es weiter.
Es handelt sich um die Jacke Hope (#34) aus der Winter-Verena 2010. Das verwendete Garn, Yak von Lang, konnte ich in anthrazit nirgends bekommen.
Auch andere Töne, die mir gefallen hätten, gab es nicht. So habe ich mich für grün, Farbton 98, entschieden. Immerhin meinte mein Mann gestern, als er mich so stricken sah "Schöne Farbe". Vielleicht sollte ich echt öfter mal Mut zu Farbe haben. Die Farben der Yak sind ja insgesamt recht gedämpft. Das Garn mag ich bis jetzt ganz gern verstricken, fühlt sich gut an, hat einen schönen Griff.
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Nur mein eigener Kopf funktioniert nicht immer... In Reihe 4 und 27 soll man ein Knopfloch einstricken. Reihe 4 war problemlos, dann stricke ich also bis Reihe 26, höre dann aber auf und nehme mir vor, beim nächsten Mal stricken gleich das Knopfloch einzustricken. Das nächste Mal kommt, ich stricke munter weiter und erst, als ich die Passenhöhe erreicht habe und abmesse, denke ich wieder an das Knopfloch. Dass ich außerdem die Maschenzahl für die größte Größe (48/50) gestrickt habe, fällt da schon kaum noch ins Gewicht. Da war ribbeln angesagt und nun geht es wieder von vorne los, diesmal habe ich allerdings nicht aufgehört, bevor das Knopfloch drin war.

Der schöne Sommer ist heute erst mal vorbei, heute nacht hat es wahnsinnig geregnet und es hat abgekühlt. Aber wenigstens war das Wochenende schön!
Ein bisschen was habe ich auch gelesen:
Raum von Emma Donnoghue:
Das Buch erzählt die Geschichte des fünfjährigen Jack, der mit seiner Mutter in einem schalldicht isolierten Gartenschuppen lebt, wo sie von Old Nick gefangen gehalten werden. Die Mutter war sieben Jahre zuvor entführt woren, den Jungen hatte sie in der Gefangenschaft geboren.
Das Buch ist zunächst beklemmend, verliert aber durch Handlung und Stil das Schreckliche. Es lässt sich eigentlich leicht lesen, obwohl die Grundgeschichte natürlich schrecklich ist. Aber für Jack ist es das einzige Leben, das er kennt und es ist für ihn das normale Leben, in dem er glücklich ist. Das Buch liefert viel Stoff zum Nachdenken. Am interessantesten fand ich zunächst die Überlebensstrategien im Raum, wie die Mutter das Leben, den Tag mit Jack gestaltet, was sie ihm beibringt, wie sie miteinander umgehen. Den zweiten Teil fand ich zunächst nicht so gut gemacht (wenn auch natürlich interessant). Je mehr ich aber über den zweiten Teil nachdenke, desto mehr eröffnet sich mir: Wie der Raum Jacks Heimat ist, wie er das einzige ist, das er kennt. Wie die Mutter im Raum so ganz Mutter ist (sie wird im ganzen Buch nie mit Namen genannt, immer Ma), wie sie aber außerhalb des Raumes eine junge Frau ist, ein 25-jähriges Mädchen. Das finde ich sehr gut dargestellt am Beispiel des Stillens, das im Raum so wesentlich ist, außerhalb für viele aber befremdlich wirkt. Man macht sich Gedanken über die Familie der Mutter, die Eltern, den Bruder. Das Buch ist so schnell gelesen, bleibt aber lange in den Gedanken.
Vieles von den Gesprächen und Gedanken, von der Weltsicht gerade des zweiten Teils gehen mir noch lange nach.

Etwas leichtere Kost ist Chill mal, Frau Freitag
Frau Freitag beschreibt darin ihren Alltag als Lehrerin an einer Großstadt-Gesamtschule. Mir gefällt es, dass sie ihren Beruf und ihre Schüler mag, das sie nicht diesen Katastrophen-Blick aufhat, sondern einen normalen, liebevollen, engagierten Lehrerblick. Vielleicht ist das Buch nur für Lehrer oder Eltern interessant? Man kann ja mal einen Blick in Frau Freitags Blog werfen, aus dem das Buch entstanden ist. Zumindest das verlinkte Lied dürfte manchem alten Siebziger-Rockfan gefallen (so wie mir...). (Wiki gibt zu diesem Song noch interessante Infos: "Cooper has said he was inspired to write the song when answering the question, "What's the greatest three minutes of your life?". Cooper said: "There's two times during the year. One is Christmas morning, when you're just getting ready to open the presents. The greed factor is right there. The next one is the last three minutes of the last day of school when you're sitting there and it's like a slow fuse burning. I said, 'If we can catch that three minutes in a song, it's going to be so big.'")

Meine Lieblingsstelle aus dem Buch ist auch noch im Blogzu finden:
"Die Schüler haben ein neues Wort. Das Wort heißt: Knecht. Wer früher ein Opfer, ein Hund, eine Missgeburt oder ein Spast war ist heute ein Knecht. Gebraucht wird dieser Ausdruck einfach nur als eine Art Feststellung. Erol zu Mohamad: "Hakan glaubt, dass es World of Warkraft auf türkisch gibt." Mohamad: "Knecht." Oder Kevin zu Sabine: "Stefan geht zu Mathe." Sabine: "Knecht."

Nun könnte man denken, schön, dass die Schüler so alte deutsche Begrifflichkeiten wieder benutzen. Nach Knecht kommt vielleicht noch Magd, Abt oder Amme. Sind sie also endlich in Deutschland angekommen. Benutzen mittelalterliche Worte und merken es wahrscheinlich noch nicht mal. Ich vermute allerdings, dass sie gar nicht wissen, was ein Knecht ist. Leider habe ich sie noch gar nicht gefragt, aber ich bin schon sehr gespannt, was ich morgen als Definition angeboten bekomme.

Unsere Schüler haben nämlich leider die Angewohnheit Wörter zu sagen, deren Bedeutung sie nicht kennen, oder noch besser, deren Bedeutung sie völlig falsch deuten.

Eine der Lieblingsbeschimpfungen aller Schüler war ja die längste Zeit "Spast". Jedesmal, wenn ich das Wort hörte fragte ich die Schüler: "Weißt du denn was ein Spast ist?" und ich bekam immer die gleiche Antwort: "Ja, klar weiß ich das." "Na was denn?" "Ein Spast ist ein kleiner Vogel." Als ich das das erste mal hörte, habe ich mich innerlich totgelacht. Da steht ein riesiger arabischer Schüler vor mir, wahrscheinlich mit Totschläger und Messer in der Tasche und einer kiloschweren Schüler- und Polizeiakte und denkt im Ernst, ein Spast ist ein kleiner Vogel. Und das komische daran ist doch, dass er "kleiner Vogel" auch noch allen Ernstes als Schimpfwort benutzt.

"Soso, du denkst also Spast heißt kleiner Vogel….und meinst du wirklich, dass das so ein schlimmes Schimpfwort ist, dass sich darüber jemand ärgern würde?" Meistens fiel ihnen darauf dann nichts mehr ein und sie fragten dann nur etwas verunsichert: "Na, was heißt es denn?" "Na kleiner Vogel heißt es nicht. Und ich werde dir nicht sagen, was es heißt, aber benutze ruhig weiter Wörter, deren Bedeutung du nicht kennst…zeugt von unheimlicher Intelligenz." Damit lies ich sie dann stehen und wahrscheinlich flüsternen sie mir dann ein "Ist die häßlich." oder "Hurentochter!" hinterher. Was eine Hurentochter ist wissen sie alle.

Aber jetzt die große Preisfrage: Was denken die Schüler ist ein Knecht? Ein etwas größerer Vogel?"


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Fertigstellung zu vermelden

Geschrieben von Wassilissa , 19 Juni 2012 · 460 Aufrufe
Bolero
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Eine Fertigstellung kann ich vermelden: Dank der EM komme ich viel zum Stricken und habe das kleine Bolero für meine Tochter fertig. Ich hatte etwas weniger als 8 Knäuel von Junghans Merino Extrafein übrig und wirklich bis zum letzten Faden gestrickt. Am Schluss war es ein ganz schöne Getüftel. Für den einen Ärmel reichte es dann nicht mehr, also zog ich den zweiten oben auf und strickte die immer parallel auf einer Nadel, bis das Garn ausging. Ob es der Tochter passt, kann ich noch gar nicht sagen. Ich sitze ja in der Pfalz und kann erst am Donnerstag dem Kind das Jäckchen anziehen. Ich hoffe das Beste!!
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Ich finde es ein bisschen irritierend, dass die Kanten nicht versäubert werden. Allerdings kann ich selber auch nichts mehr drumhäkeln, weil ich keinen einzigen Meter mehr übrig habe.
Die Rüsche vorn an den Ärmeln ist das einzige Schmuckelement, ansonsten kraus rechts.

Die Anleitung ist in diesem Heft zu finden.


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Warten auf Garn - Zwischengestrick

Geschrieben von Wassilissa , 11 Juni 2012 · 468 Aufrufe

Ich habe mir jetzt die Lang Yak bestellt, allerdings in der überall ausverkauften Farbe "Anthrazit". Jetzt habe ich nochmal ein bisschen rumtelefoniert, nun wird es grün, ansonsten war im Laden nichts auf Lager.
Ich hoffe, dass die Farbe gut ist, denn teuer genug ist das Garn.
Bis dahin stricke ich eine kleine Weste für Lilli aus Resten (8 Knäuel Junghans Merino Extrafein).
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Das ist ein gaaanz einfaches Bolero, kraus rechts, ganz schlicht, nur vorne an den Ärmeln sind Volants. Das Hauptkriterium für die Auswahl war die Menge des benötigten Garns. Ich hoffe nur, dass die Wolle jetzt auch reicht.
Zudem hoffe ich, dass die Yak bald kommt. Denn momentan stricke ich wirklich viel, klar, es ist ja auch EM. Momentan in der Vorrunde zwei Spiele am Tag, da strickt man schon was weg. Ich möchte nicht verschweigen, dass ich durch meinen richtigen Tipps Deutschland - Portugal (1:0) und Kroatien -Irland (Kroatien siegt) in meiner Tipprunde momentan auf einem sensationellen und völlig unerwarteten dritten Platz bin! Dass Dänemark gegen Holland gewinnt, hat niemand geahnt.

Und worüber denke ich sonst noch nach: Wenn ich am Donnerstag aus der Pfalz Richtung Heimat fahre, ist das ja schon ein richtiger Kulturwechsel. Dieses Wochenende war es besonders schlimm und ich habe öfters an meine Kollegen und Studenten gedacht und daran, was die sagen würden, wenn sie mich so am Wochenende in meinem bayerischen Leben sähen:
Am Donnerstag Fronleichnam, "Prangertag", erst bei der Prozession und dann im Bürgerfest bei Blasmusik und Weißwürsten, abends im Biergarten beim bayerischen Kartenspiel Schafkopfen, nachmittags wandernd unter Felshängen, am Sonntag mittag auf dem Erdbeerfest im Heimatdorf meiner Mutter. Das ist ein typisches bayerisches Sommerwochenende und ich denke, für meine Pfälzer Kollegen (die ja oft auch gar keine Pfälzer sind, sondern aus Norddeutschland) irgendwie exotisch.
Letztens hatte ich zumindest zwei Studenten von mir belauscht. Sie sollten die Schriftprobe eines Kindes auf Rechtschreibkompetenzen analysieren, das gerade zur Schule gekommen war. Das Kind hatte KREUZ richtig geschrieben, was zu dieser Zeit noch nicht zu erwarten ist. Und die Studenten wussten, dass es ein bayerisches Kind war. Sagte der eine Student: "Naja, mit dem Kreuz, da kennen sie sich in Bayern eben aus".
Aber man soll ja nicht so auf die kulturellen Unterscheide schauen. Eigentlich klappt es recht gut mit mir und den Pfälzern.
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So richtig sommerlich ist es eigentlich auch nicht. Es regnet viel. Gestérn habe ich beim Spazierengehen diese beiden Schnecken beobachtet. Mir gefielen sie, wie sie so mit ihren Fühlern herumfühlten.


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Cowl!

Geschrieben von Wassilissa , 02 Juni 2012 · 633 Aufrufe

Also ein Cowl:
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Ias hat natürlich völlig Recht, ich habe am Rand ständig zu viele Umschläge gemacht, so dass es immer mehr Maschen geworden sind. Da das ein Mitnehmgestrick war, habe ich den Schal gestern zum ersten Mal wieder ausgelegt. Nachgezählt habe ich natürlich auch nicht.
Aber egal: Ich habe bis zum letzten Faden gestrickt und das nun zusammengenäht.
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Als Cowl kann ich das sowohl zweimal schlingen (wie hier) als auch lang lassen. Ich habe einige weiße Sachen, zu denen das gut aussehen könnte.
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Die Entscheidung "Was stricke ich als nächstes" hat mich gestern stundenlang beschäftigt. Verschiedene Muster und Garne habe ich angeschlagen und ausprobiert. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich aus den 8 Knäueln blaue Merinowolle, die ich noch habe, jetzt mal für Lilli ein einfaches Bolero stricke. Und dann suche ich mir eine schöne Idee, ein schönes Stück, und kaufe mal wieder Wolle dafür. Ich war ja heuer schließlich total abstinent! Fast alles habe ich aus meinem Vorrat gestrickt! Da darf ich doch mal wieder was kaufen, oder?

Festgestellt habe ich außerdem, dass ich beim Wälzen von Anleitungen immer auf die selben Zeitschriften zurückkomme. Ich stricke einfach am liebsten aus der Rebecca oder der Interweave Knits und mit den Sachen in der Verena kann ich wenig anfangen. Warum ist das so? Die Modells aus der Rebecca sind ja höchstens 15 Jahre alt und derartig hip und flippig gekleidet, wie ich das sicher nie sein werde, möchte oder kann in meinem Alter und mit meiner Figur. Trotzdem gefällt mir der Stil und alles, ws ich danach gestrickt habe, ziehe ich auch ganz viel an. In der Verena gefällt mir, wenn es ernst wird und ich wirklich was nachstricken möchte, gar nichts. Obwohl! Ich liebäugle momentan mit einer Strickweste aus der Verena, nur ist das empfohlene Garn (Lang Yak) so teuer, dass ich noch nicht so recht weiß, ob es das werden kann.
Mal sehen...


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Schal oder Cowl?

Geschrieben von Wassilissa , 01 Juni 2012 · 596 Aufrufe

An dem Schal arbeite ich gerade:
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Es ist natürlich Resteverwertung und nun neigt sich der Rest dem Ende zu, ohne dass ich die Schallänge von 1,50 m erreicht habe. Ich habe jetzt 1,10 m.
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Und was mache ich jetzt? Nochmal ein Käuel kaufen (d.h. bestellen, denn ggh gibts bei uns nicht)? Oder vielleicht einen Cowl draus machen, denn eigentlich trage ich lieber Cowl als Schal?
So fehlerhaft, wie es auf dem Bild aussieht, ist das Muster nicht, eigentlich ist es ganz schön.
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Ich glaube, ich habe mich schon für den Cowl entscheiden, weil ich eigentlich gern was anderes stricken möchte. Und da ist natürlich schon wieder die Qual der Wahl fällig.
Ich habe noch eine Packung marineblaue Eco-Cotton von Jungahns, 500 gr. Das ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.
Ich habe jetzt an diese Weste für Lilli gedacht: Sweet Peasy
Andererseits widerstrebt es mir, 4,50 Euro für eine einzelne Strickanleitung auszugeben, wenn ich ganze Regale voll mit Anleitungsheften habe. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Lilli das passt, sie ist recht groß für eine 10-Jährige. Und wie man beim RVO noch angleicht, weiß ich auch nicht, weil ich noch nie einen gestrickt habe.
Jetzt bin ich auf die geniale Library-Durchsuchung von Ravelry gekommen. Man gibt ein Stichwort ein (z.B. Cardigan) und dann bekommt man die im eigenen Besitz befindlichen Muster danach durchsucht. Jetzt tendiere ich zu dieser Jacke für mich, die mir die Mustersuche präsentiert hat. Allerdings habe ich unterwegs so schöne andere Sachen gesehen, für die ich natürlich Garn kaufen müsste, ach....
Ich mache jetzt folgendes: Ich raffe mich jetzt zu meinem Tagwerk auf und wenn ich fertig bin, belohne ich mich mit Kaffee und Keksen und einer längeren Anleitungsschmökersession.

Bevor ich das mache, noch einen Buchtipp:
Denn alle tragen Schuld von Louise Penny wirkt aufgrund von Titel und Aufmachung wie ein reißerischer Thriller - das Gegenteil ist der Fall. Obwohl das Buch in Kanada spielt, wirkt die Beschreibung des Dorflebens sehr britisch. In dem idyllischen Örtchen "Three Pines" wird die allseits beliebte pensionierte Lehrerin Jane Neal ermordet. Das Buch ist spannend und reizvoll, weiß man doch, dass einer der Sympathieträger aus dem friedlichen Örtchen ein Mörder sein muss. Ich fand das Buch wirklich gut und sehr schön zu lesen. Die Bewohner des Ortes wachsen einem sofort ans Herz. Von der Autorin würde ich jederzeit wieder ein Buch lesen!


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München-Venedig, Etappe 5

Geschrieben von Wassilissa , 31 Mai 2012 · 651 Aufrufe
Alpendurchquerung
Nur noch diese Etappe, dann gehts wieder ums Stricken!

Die fünfte Etappe ging von der Tutzinger Hütte nach Jachenau. Eigentlich wollten wir bis Vorderriß, begnügten uns aber mit Jachenau.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Hütte ging es zunächst stramm aufwärts. Lilli taten die Füße noch weh, trotz allerlei medizinischer Versorgung mit Blasenpflastern usw.
Mein Mann hatte ja am Tag vorher schon Steinböcke auf der Benediktenwand gesehen. Als wir nun über den Kamm marschierten, konnten wir auch einen entdecken, der keine fünf Meter von uns entfernt ohne Scheu aus dem Wald trat.
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In freier Wildbahn habe ich noch nie einen Steinbock aus solcher Nähe gesehen. Ergreifend und erhebend!
Man sieht, dass er gerade im Fellwechsel ist.
Am Kamm war der Abstieg bis Jachenau mit 2 Stunden angegeben. Doch obwohl wir zügig und ohne größere Pausen marschierten: Wir brauchen deutlich länger. Im Wanderbuch stehen dreieinhalb Stunden, das ist realistisch.
Der Abstieg ging an einerm romantischen Bachschlucht entlang, mit Wasserfällen und klaren Gumpen.
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Immer wieder hatte man schönste Aussichten. Der Abstieg war insgesamt nicht ohne, die auf dem Foto abgebildete Alm ganz unten erreichten wir auch noch und gingen dann an der Straße eine weitere Stunde entlang. Für Lilli bot sich an der Staße dann wenigstens die Möglichkeit, die Bergschuhe auszuziehen und mit Trekkingsandalen weiterzugehen, was die Lebensgeister steigen ließ.
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Doch nicht nur in der Ferne gab es schöne Aussichten, auch in der Nähe sah man wunderschöne Dinge, Blumen und Pflanzen.
In Jachenau kamen wir gegen 14 Uhr an. Den Weiterweg nach Vorderriß (nochmal 500 Höhenmeter Aufstieg und ein steiler einstündiger Abstieg) sparten wir uns für diesmal. Gründe: Das schlechter werdende Wetter, die Füße Lillis, die Uhrzeit und auch die Tatsache, dass man von Jachenau aus leichter zum Auto kommen konnte als von Vorderriß. Es gab immerhin einen Bus, der allerdings erst um 16.15 fuhr.
Per Anhalter versuchte mein Mann nach Lengries zu kommen und von dort mit dem Zug nach Bad Tölz zum Auto zu fahren. Das gelang ihm ohne Probleme, so dass wir auf der Bank vor der Bushaltestelle nicht mal ein ganzes Spiel Wizard spielen konnten, bis er schon wieder da war und wir uns gemeinsam auf den Rückweg machten.
Schön wars!
Diesmal trafen wir auch schon einige andere Venedig-Wanderer, lauter Vater-Kind-Gespanne, die die Tor ebenfalls bis Jachenau gingen und im Sommer weitermachen werden.
Was noch interessant war: Die Schmerzen in Beinen oder Kreuz werden leichter, je länger man geht.


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München-Venedig, Etappe 4

Geschrieben von Wassilissa , 30 Mai 2012 · 524 Aufrufe
Alpendurchquerung
Nach einem genialen Frühstück im "Schusterpeter" in Arzbach ging es am Pfingssonntag los.
Endlich auf die Berge zu, in die Berge hinein.
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Der Gedanke, die Überschreitung Brauneck-Bendediktenwand zur Tutzinger Hütte zu machen, wurde nach Rücksprache mit den Wirtsleuten fallen gelassen. Es war noch sehr viel Schnee oben, was die Gratwanderung erschweren würde. Nachdem ich mit den Kindern schon mehrfach auf der Benediktenwand gewesen war, fiel die Entscheidung, den langen Weg zur Tutzinger Hütte übers Tiefental zu nehmen, nicht schwer.
Der Weg war lang und anstrengend und nur im oberen Drittel bezeichnet.
Trotzdem war es ein herrlicher Wandertag, nicht zu heiß, absolut einsam, sonnig.
Die Benewand und die Berge rückten stets näher.
Der letzte Aufstieg zur Hütte von etwa 300 Höhenmetern fiel Lilli schwer, Christian nahm ihren Rucksack. Die Schuhe drücken außerdem. Ich darf es ja gar nicht hinschreiben, dass so erfahrenen Berggehern wie uns ein solcher Fehler passiert: Beide Kinder hatten neue Bergschuhe an. Sie sollten sie zwar letzte Woche noch gründlich einlaufen, aber Lilli hat das nicht wirklich gemacht. Das rächte sich jetzt.
Nach etwa sechs Stunden erreichten wir die Hütte, die direkt unter der Bendiktenwand gelegen ist. Die Tutzinger Hütte ist eine tolle Hütte mit neuem Anbau, alles tipp-topp sauber und gemütlich.

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Auf der Hütte war aller Schmerz und jede Anstrengung vergessen. Nach kurzer Stärkung mit "Bergsteigergetränk" (Sirup in Wasser, das gleiche wie Skiwasser) spielten die beiden stundenlang am Bach, bis sie absolut nass waren ("Oh, das ist mir gar nicht aufgefallen").
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Christian bestieg noch die Benediktenwand (ca. 500 hm mehr), hatte dort wunderbare Erlebnisse mit tollen Ausblicken und Steinbockherden.
Abends aßen wir in der Hütte und spielten Schafkopf.
Das war ein wunderbarer Bergabend.


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München-Venedig, Etappe 3

Geschrieben von Wassilissa , 29 Mai 2012 · 491 Aufrufe
Alpendurchquerung
Über Pfingsten ging es mit unserer Tour weiter.
Geretsried-Arzbach war der neue, erste Tourabschnitt, den wir am Pfingstsamstag, 26. Mai, angingen.
Eigentlich recht unspektakulär. Wir haben das Auto in Bad Tölz abgestellt und sind mit dem Taxi nach Einöd gefahren, einem Dorf vor Geretsried. Den Hatscher durch Geretsried wollten wir uns sparen.
Leider haben wir nicht bedacht, dass Einöd an beiden Seiten der Isar liegt (ohne Brücke) und wir auf der falschen losgingen. Zuerst überlegten wir, bis zur 4 km entfernten Brücke zurückzugehen, aber mein Mann sprach mit einem Bauern, der meinte, auch auf dieser Seite sei es eine schöne Wanderung.
Recht unspektakulär ging es dahin, entlang an Wiesen, bereits erstem Heu, ersten Kühen.
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Die erste Brotzeit gab es an einer Brücke über einem Bach.
Der Weg führt größtenteils auf einem Radweg bzw. kombiniertem Rad-Fußweg, was auch etwas nerven kann, denn nebeneinander gehen ist kaum möglich, ständig kommen Radfahrer.
Die Wanderung war diesmal wirklich kein Problem. Nach etwa 12-15 km kommt Bad Tölz.
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Außer in meiner Kindheit bin ich da noch nie gewesen. Das ist ja ein wunderschöner Ort, bayrische Kitschidylle vom feinsten.
Dort saßen wir ewig auf einem Brunnen, aßen Brezen und Eis, bummelten ein wenig.
Der Weiterweg war ebenfalls einfach und unspektakulär, wenn man von den dauernden Radfahrern mal absieht.
Entlang der Isar bis nach Arzbach. Die Berge kommen immer näher. Morgen bereits werden wir dort sein.
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Unterkunft hatten wir im Schusterpeter gebucht. Das ist ein absoluter Tipp, auch für längere Aufenthalte. Sehr schöne Wohnung (wir waren in der Ferienwohnung untergebracht), hervorragendes Essen und Frühstück, absolut freundliche, hilfsbereite und zugewandte Inhaber und Personal, tipptopp-sauber, ehrlich gesagt: perfekt!
So ließen wir diesen harmonischen Wandertag dort gemütlich ausklingen.
Größere Beschwerden gab es bei niemandem, nur kleinere Klagen über die Rucksäcke. Ich habe immer noch meine Bronchitis im Schlepptau, die aber zum Glück abklingt.






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