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München-Venedig, Etappe 2

Geschrieben von Wassilissa , 13 April 2012 · 499 Aufrufe

Alpendurchquerung
11.4.2012
Erstaunlich, wie man sich in der Nacht regenerieren kann. Nach nahezu 9 Stunden Schlaf sind wir alle wieder fit und munter. Wir frühstücken im Gasthof und ziehen dann um 9.15 Uhr bereits wieder los. Die Füße schmerzen zwar, aber durch das Gehen verliert sich das erstaunlicherweise. Leider ist das schöne Wetter von gestern verschwunden. Es nieselt leicht, als wir am Isarkanal weiterwandern.
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Den ersten Teil der Wanderung finde ich sehr schön.
Anfangs geht man an einem Naturlehrpfad entlang, der uns Fische der Isar erklärt. Der Weg entspricht dem Münchner Jakobsweg, den Wanderer, die wir im Gasthof getroffen haben, wandern.
Wir sehen auch das erste Schild "München-Venedig".
Eingefügtes Bild
Wir wandern zum Ickinger Wehr, das uns beeindruckt. Dann geht es über das Wehr und dahinter in den Wald hinein. Sehr schön ist die Loisachmündung, die uns wild und ursprünglich erscheint.
Nun geht es weiter im Wald, dann an der Bahnlinie entlang bis nach Wolfratshausen. Mittlerweile hat es sich eingeregnet. Wir sind nass und zumindest uns Frauen friert. Unter einer Eisenbahnbrücke machen wir auf Baumstämmen Rast, es ist 12 Uhr. Die Damen ziehen sich zusätzlich was Trockenes an. Wir essen ein paar Brote. Zum längeren Verweilen lädt hier leider nichts ein, nicht die Kälte, nicht der Regen.
Der zweite Teil der Wanderung ist somit auch deutlich unangenehmer. Zum einen führt der Weg zuerst unendlich lang durch Wolfratshausen, dann etwa eine Stunde durch den Wald und dann nochmal unendlich lang durch eine Siedlung in Geretsried. Das ist nicht toll, sondern außer auf dem kurzen Waldstück langweilig und uninteressant. Zum anderen sinkt durch den Regen und die Kälte die Moral unserer Wandergruppe enorm. Die Kleine schluchzt vor sich hin und lässt sich auch durch "Personenraten" nur kurz ablenken (zum "Summeraten" konnten wir uns nicht durchringen). Nirgends kann man mal eine kraftschöpfende Pause machen. Es ist einfach überall zu nass und gibt keine Unterstände.
Nur in Wolfratshausen gibt es Dächer, wie das unten abgebildete, wo wir kurz zum Kartenchecken haltmachen.Eingefügtes Bild
Als wir nach dem langen Gang durch Geretsried unser Tagesziel (Gasthof Geiger) immer noch nicht erreicht haben, aber die Bushaltestelle "Stadion" sichtbar wird, stimmen wir ab und beschließen, nicht mehr einzukehren, sondern gleich mit dem Bus zurück nach München zu fahren. Allerdings müssen wir beim Umsteigen am Kirchplatz eine halbe Stunde warten. Es gibt dort nichts außer einer Aral-Tankstelle und in dieser trinken wir ein Heißgetränk. In der S-Bahn sind die Kinder bereits wieder regeneriert und munter. Soeben noch heulendes Elend, doch dann erstaunlich fidel und fröhlich. Das zieht sich den ganzen restlichen Abend durch, während ich um halb 11 entkräftet ins Bett falle, spielen die Kinder fröhlich bis 11 mit ihren Cousinen "Hexentanz".
Die Etappe Schäftlarn-Geretsried ist also nur am Anfang schön. Die angegebenen 6 Stunden für die 22 km haben wir trotz Pause deutlich unterboten. Nicht mal sechs Stunden haben wir gebraucht, um die Bushaltestelle "Stadion" zu erreichen. Es war einfach zu kalt, um langsam zu schlendern oder schöne Pausen zu machen.
Nun sind wir wieder zu Hause, die nächsten Kurzetappen sind für den Sommer geplant. Wir sind auf jeden Fall gut unterwegs gewesen, allerdings darf man die Anstrengung nicht untschätzen. Marathonläufer laufen 42 km auf ein paar Stunden. Doch uns schlauchen 45 km auch auf zwei Tage verteilt durchaus!
Trotz des schlechten zweiten Tages: Die Stimmung und Einstellung zu unserem Vorhaben ist gut und wir freuen uns auf das nächste Mal!
Gelernt haben wir auch was: Dass es sinnvoll ist, Dinge im Rucksack nochmal extra in Plastiktüten zu verpacken. Dass unsere Regenjacken nochmal imprägniert werden müssen. Dass wir nun mit guten Wanderhosen und nicht mehr in Jeans weiterwandern werden.




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