3. Türchen: Das unfertige Strickzeug ...
Geschrieben von
Wassilissa
,
03 Dezember 2010
·
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Adventskalender
Ruth Rendell: Alles Liebe vom Tod
Im ersten Inspector Wexford-Fall, der bereits 1964 in Großbritannien erschienen ist, geht es um das verwirrende Doppelleben einer vermeintlich soliden Hausfrau.
Bei der Begegnung der Polizisten mit dem Mann des Opfers, das zu diesem Zeitpunkt noch vermisst wird, spielt sich folgende Szene ab:
"Er öffnete das Schränkchen, in dem auch die Hausschuhe waren und nahm vom obersten Bord ein blaues Strickzeug mit vier Nadeln. "Ob sie das einmal fertig stricken kann?" fragte er leise."
Sie kann es nicht, die ermordete Frau. Und so müssen Wexford und Burden einigen Spuren nachgehen, bis sie schließlich herausfinden, was es mit dem teueren Lippenstift in der Nähe der Leiche und den feurigen Widmungen in Gedichtbänden des Opfers auf sich hat.
Das Buch ist ein solider, englischer Krimi. Burden und Wexford kommen als Persönlichkeiten noch nicht so recht zum Vorschein, ihre eigenes Leben spielt in diesem Fall noch kaum eine Rolle.
Und was könnte es mit dem Stricken auf sich haben? Das unvollendete Strickzeug symbolisiert den zu früh gekommenen Tod. Das Leben und damit auch das Werk dieser Frau konnten nicht vollendet werden. Zudem steht es natürlich auch für die Häuslichkeit und Einfachheit der Frau, die vor allem der Mann in ihr sieht, als er das Strickzeug zur Hand nimmt - und die nicht vollständig ihrem Charakter entspricht. Somit ist auch dieses Charakterbild unfertig, wie das Strickzeug.
Im ersten Inspector Wexford-Fall, der bereits 1964 in Großbritannien erschienen ist, geht es um das verwirrende Doppelleben einer vermeintlich soliden Hausfrau.
Bei der Begegnung der Polizisten mit dem Mann des Opfers, das zu diesem Zeitpunkt noch vermisst wird, spielt sich folgende Szene ab:
"Er öffnete das Schränkchen, in dem auch die Hausschuhe waren und nahm vom obersten Bord ein blaues Strickzeug mit vier Nadeln. "Ob sie das einmal fertig stricken kann?" fragte er leise."
Sie kann es nicht, die ermordete Frau. Und so müssen Wexford und Burden einigen Spuren nachgehen, bis sie schließlich herausfinden, was es mit dem teueren Lippenstift in der Nähe der Leiche und den feurigen Widmungen in Gedichtbänden des Opfers auf sich hat.
Das Buch ist ein solider, englischer Krimi. Burden und Wexford kommen als Persönlichkeiten noch nicht so recht zum Vorschein, ihre eigenes Leben spielt in diesem Fall noch kaum eine Rolle.
Und was könnte es mit dem Stricken auf sich haben? Das unvollendete Strickzeug symbolisiert den zu früh gekommenen Tod. Das Leben und damit auch das Werk dieser Frau konnten nicht vollendet werden. Zudem steht es natürlich auch für die Häuslichkeit und Einfachheit der Frau, die vor allem der Mann in ihr sieht, als er das Strickzeug zur Hand nimmt - und die nicht vollständig ihrem Charakter entspricht. Somit ist auch dieses Charakterbild unfertig, wie das Strickzeug.









Es ist spannend, wie Ruth Rendell die Figuren mit altern lässt. Burden, dessen Faru stirbt und der später wieder heiratet.
Übrigens kommt das Stricken bei Ruth Rendell in einer Kurzgeschichte noch einmal vor: eine Krankenschwester mit psychopathischen Zügen beruhigt sich mit stricken. Dann heiratet sie und ihr Mann möchte, dass sie das Stricken einstellt. Mit unguten Folgen ...
Viele Grüße
Reni