Als ihre Mutter plötzlich starb, gab sie ihren Traum, Lehrerin zu werden, auf und zog ihre acht kleinen Geschwister in den Kriegs- und Nachkriegsjahren groß.
Sie hatte einen kleinen Bauernhof, den sie, früh verwitwet, alleine bewirtschaftete. Wir waren als Kinder ständig dort, fütterten Schweine, Enten, Hasen und Hühner. Ein wenig fürchteten wir sie auch, denn sie war streng.
Als ich 13 war, nahm sie mich einfach so mit auf eine Reise. Mit ihr war ich das erste Mal am Meer, das erste Mal in Florenz, Rom, Assisi, das erste Mal fort.
Sie schenkte mir stets Bücher oder Gestricktes. Ich habe immer noch Bücher von ihr, immer noch Schals.
Als Teenager hatte ich einen Pulli von ihr bekommen, der so voller komplizierter Muster und Farbkombinationen war, dass ich oft darauf angesprochen wurde.
Als ich nach dem Abitur ohne Job und ohne Plan ins Ausland ging, machte sie mir keinen Vorwurf, sondern hängte mir eine Kette mit "Gott schütze dich" um.
Und als ich wieder kam, ließ sie mich bei sich wohnen und arbeiten.
Wenn ich sie besuchte und wieder fuhr, dann stand sie immer vor ihrer Haustür im Hof und winkte lange.
Sie hatte Bäume mit Quitten, Birnen, Äpfeln, Walnüssen, und Zwetschgen. Ich fuhr nie mit leerem Kofferraum von ihr weg.
Sie war ganz klein. Sie ging mir gerade mal bis zur Brust.
Als sie starb, sagte sie einfach "Mir ist heute nicht gut" und legte sich aufs Sofa.
Wir vermissen sie unendlich.
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Meine Tante ist der Mensch in meinem Leben, der am Meisten strickte. Selbst am Tag vor Ihrem Sterben hat sie noch an einem Paar Socken gestrickt.
Ich hatte mir innerlich sehr gewünscht, vielleicht Wolle von ihr zu bekommen, mit der ich etwas Schönes stricken kann, das mich während des Strickens und dann auch beim Tragen an sie denken lässt.
Und meine liebe Mama hat das wohl gespürt, denn sie hat mir einen Karton voll Wolle mitgebracht.

Vor über 20 Jahren hat meine Tante die bestellt. 34,30 DM hat sie per Nachnahme dafür bezahlt.
Was sie wohl damit stricken wollte?
Sie hatte einen kleinen Bauernhof, den sie, früh verwitwet, alleine bewirtschaftete. Wir waren als Kinder ständig dort, fütterten Schweine, Enten, Hasen und Hühner. Ein wenig fürchteten wir sie auch, denn sie war streng.
Als ich 13 war, nahm sie mich einfach so mit auf eine Reise. Mit ihr war ich das erste Mal am Meer, das erste Mal in Florenz, Rom, Assisi, das erste Mal fort.
Sie schenkte mir stets Bücher oder Gestricktes. Ich habe immer noch Bücher von ihr, immer noch Schals.
Als Teenager hatte ich einen Pulli von ihr bekommen, der so voller komplizierter Muster und Farbkombinationen war, dass ich oft darauf angesprochen wurde.
Als ich nach dem Abitur ohne Job und ohne Plan ins Ausland ging, machte sie mir keinen Vorwurf, sondern hängte mir eine Kette mit "Gott schütze dich" um.
Und als ich wieder kam, ließ sie mich bei sich wohnen und arbeiten.
Wenn ich sie besuchte und wieder fuhr, dann stand sie immer vor ihrer Haustür im Hof und winkte lange.
Sie hatte Bäume mit Quitten, Birnen, Äpfeln, Walnüssen, und Zwetschgen. Ich fuhr nie mit leerem Kofferraum von ihr weg.
Sie war ganz klein. Sie ging mir gerade mal bis zur Brust.
Als sie starb, sagte sie einfach "Mir ist heute nicht gut" und legte sich aufs Sofa.
Wir vermissen sie unendlich.
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Meine Tante ist der Mensch in meinem Leben, der am Meisten strickte. Selbst am Tag vor Ihrem Sterben hat sie noch an einem Paar Socken gestrickt.
Ich hatte mir innerlich sehr gewünscht, vielleicht Wolle von ihr zu bekommen, mit der ich etwas Schönes stricken kann, das mich während des Strickens und dann auch beim Tragen an sie denken lässt.
Und meine liebe Mama hat das wohl gespürt, denn sie hat mir einen Karton voll Wolle mitgebracht.

Vor über 20 Jahren hat meine Tante die bestellt. 34,30 DM hat sie per Nachnahme dafür bezahlt.
Was sie wohl damit stricken wollte?









LG,
Birgit