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Taizé

Posted by Wassilissa , 31 August 2009 · 141 Aufrufe

Ihr habt hier nun eine Woche nichts mehr von mir gehört, weil meine Familie und ich nämlich etwas sehr Schönes gemacht haben: Wir waren in Taizè.
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Seit langem schon mag ich die Taizé-Gesänge und der Gedanke, mal eine Woche in der Communaute zu verbringen, war schon länger recht stark. Dieses Jahr ist vielleicht auch unser letzter gemeinsamer Urlaub als Großfamilie, unsere Große ist ja doch schon 18. So war dieser Aufenthalt in Taizé ein gutes Erlebnis als Familie.
Im Voraus hatte ich diesen Reisebericht gelesen und war also ein bisschen vorinformiert. Natürlich kennen wir auch Leute, die schon dort waren.
Man kommt dorthin- winziges Dorf in Burgund- und ist umringt von tausend Leuten. Das war zunächst ein Schock, man kann sich nicht vorstellen, dass man dort zur Ruhe kommen kann.
Aber man kann es. Drei Mal täglich Gottesdienste in einer ganz einfachen liturgischen Form, die sich wiederholenden Gesänge, die einfache Glaubensbotschaften stets aufs neue einprägen, lange Stillezeiten, Lesung, Fürbitten, wieder Gesänge, so lange man sitzen mag, zusammen mit dreitausend jungen, häufig sehr coolen Leuten aus allen Ländern.
Ich weiß, wie so viele andere, auch nicht was es ist: Es ist einfaches Leben, man arbeitet auch jede Menge mit. Wir spülten zum Beispiel zweimal das Geschirr für alle 300 Leute aus unserer Familiengruppe- aber das war auch sehr lustig- wir sangen, klatschten mit den Tabletts den Rythmus dazu usw.
Das Essen ist ausgesprochen einfach- hier sieht man zum Beispiel den Nachmittagstee: Zitronentee im aufgelösten Instantpulver plus diesen einfachen Honigkuchen. Man bekommt NIE ein Messer oder eine Gabel. Es gibt IMMER nur einen Löffel.
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Aber das ist alles egal, im Gegenteil, das gehört alles dazu, macht alles einfach, wirklich einfach. Bei den erwachsenen Familienmitgliedern ist vormittags Bibeleinführung durch einen Bruder, dann bespricht man die Themen in Kleingruppen, die Kinder werden derweil betreut. Auch das wunderbar - ich fand unsere Gruppe von vornherein tiefgehend, aber auch extrem witzig.
Mittags ist dann nach dem Gebet Essen und Pause, um 16 Uhr Tee, dann ein Theater für alle zum Thema. Dieses Theater, in den Hauptfiguren eine Schwester und ein Bruder, ist einzigartig, schlägt manches Kabaret um Längen . Superlustig aber auch sehr bereichernd. Dann besprechen sich die Familien in den Gruppen, in Spielen, Gesprächen usw. nähert man sich dem Thema. Auch das kann tiefgehen oder auch nicht. Unser Thema war Schöpfung- Mir kam da so vieles in den Sinn.
Einige Themen: Wer war Jesus, kann man an ihn glauben, was bedeutet das Kreuzzeichen für uns, welchen Namen möchte ich mir bei Gott machen, wie kann man die Schöpfung bewahren, usw.
Es gab auch für jeden noch viel mehr individuelle Erlebnisse. Ich habe mich bei einer langen Nacht in der Kreuzverehrung am Freitag bis zu meinen Schatten gewagt. Es ist halt so viel Ruhe und Freiheit und Offenheit dort.
Und Schönheit. Es ist so vieles improvisiert, auch unordentlich und dreckig, aber Gott zeigt sich dort überall, in seinen Menschen, in den Gesprächen, Erlebnissen, und nicht zuletzt in seiner Schöpfung.
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Bei den Jugendlichen sieht das Programm ein wenig anders aus. Sie haben auf jeden Fall auch ein großes Gemeinschaftserlebnis- es ist einfach eindrucksvoll, dreitausend Menschen, so viele Länder, so viele Sprachen, ständig wird übersetzt. Ich war selten so froh darüber, dass ich mich mit Französisch, Latein und Spanisch geplagt hatte. Wir sind infiziert und fahren sicher wieder hin.

Gestrickt habe ich im Urlaub auch- aber dazu morgen mehr.




Danke für den schönen Bericht. Ich finde es toll, dass Ihr das gemacht habt und ich freue mich für Euch. (Und danke für die Karte!)
Liebe Grüße
Herr M
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