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Die Leiden eines Amerikaners und kurzer Kommentar zur Dienstagsfrage

Geschrieben von Wassilissa , 25 November 2008 · 68 Aufrufe

Zur heutigen Dienstagsfrage fällt mir gar nichts ein. Zum einen bin ich in der Arbeit, könnte also meine Wolle nicht fotografieren. Aber zum anderen gibt es gar keinen ausgesprochenen Fehlkauf in meinem Wollschub, weil ich selbst die Fehlkäufe irgendwie nützlich finde- und wenn man Puppenkleider oder was daraus strickt. Schlimmstenfalls gebe ich die Wolle den Kindern zum Basteln. Also findet sich kein echter Schreck in meinem Wollschub.
Mein Grundprinzip ist ja, dass ich immer "projektbezogen" kaufe und daher habe ich sowieso keinen richtig großen Stash.
Es hat sich bei mir nicht bewährt, Sonderangebote mitzunehmen, die dann doch ewig rumliegen und wo die Wolle dann doch nicht reicht.

Mit meinem momentanen Buch "Die Leiden eines Amerikaners" bin ich nun (endlich) fertig. Ich lese Siri Hustvedt eigentlich sehr gern und war daher selbst überrascht, dass mir bei dieser Lektüre zweimal wirklich die Augen zugefallen sind und ich vor Müdigkeit nicht mehr weiterlesen konnte!
Es geht um den einsamen Analytiker Eric, der in Brooklyn lebt. Aber nicht nur Erics Geschichte ist wichtig- es entstehen mehrere Leidensgeschichten vor dem Auge der Leserin: Erics Mieterin Miranda, seine Schwester Inga und deren Tochter Sonia und vor allem Erics Vater sind wichtige Figuren. Ich fand das Buch klug und interessant geschrieben. Die Geschichte um den Vater und deren Bedeutung in Erics Leben blieb mir allerdings unklar. Hustvedt hat hier ihre eigene Trauer um ihren eigenen Vater verarbeitet. Sie selbst sagt dazu: "Mein Vater ist in einer Immigranten-Gemeinde in Minnesota geboren worden. Seine Großeltern beider Seiten kamen aus Norwegen. Meine Großeltern hatte einen kleinen Bauernhof. Während der Rezession erlebten sie einen finanziellen Ruin und mussten ihren Hof aufgeben. Das ist die tragische Geschichte meiner Familie. Die Beziehung zwischen meiner Familie und meinem Buch ist komplex. Die Hauptfigur basiert auf meinem realen Vater, aber zugleich ist sie eine Figur, die ich erfunden habe."
Ich finde gerade dieses Einweben der Tagebucheinträge von Hustvedts eigenem Vater in die Geschichte seltsam und dieser Handlungsstrang bleibt mir am meisten verschlossen. Ansonsten bleibt bei mir der Gedanke zurück, was wohl der plakative Titel sagen will. Wer ist ein, ja "der" "Amerikaner"? Darauf gibt das Buch viele Antworten - und letztendlich lässt es die Antwort doch offen.




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Haselmaus
25.11.2008 - 21:19
Hallo,

ich finde es bewundernswert, diese disziplin nur projetbezogen Wolle zu kaufen und die Einsicht, dass die Wolle sonst eh nur rumliegen würde.

Ich selbst kann an einem Sonderangebot an guter Wolle nicht vorbeigehen. Also Herzlichen Glückwunsch zu der Einsicht.

Viele Grüße

Evi
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