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Zivilcourage

Posted by Wassilissa , 12 September 2008 · 240 Aufrufe

Der heutige Eintrag passt zwar nicht zum Stricken, aber ich möchte dazu mal ein paar Stimmen sammeln:
Bei uns in Bayern ist ja bald Landtagswahl und da war in unserer Stadt letzte Woche auch ein Stand einer rechten Partei. Springerstiefel usw. Nun hat sich eine Bekannte von mir, die sich politisch sehr engagiert, gedacht, das kann man so nicht stehen lassen und eine Zeitungsanzeige formuliert, in der sich die Unterzeichnenden dafür aussprechen, dass wir mit ausländischen Mitbürgern gut zusammenleben und keine rechten Parteien bei uns wollen usw.
Vor dem Unterzeichnen dieser Zeitungsanzeige hatte ich wirklich Bedenken. Name und Adresse werden in einer Stellungnahme gegen rechts veröffentlicht und sofort ist da Angst da. Aber wir leben doch in einer Demokratie - wieso ist da trotzdem soviel Unbehagen?

Damits zum Stricken passt: Gestern habe ich mit Freundinnen gestrickt, die zum Teil unterschrieben haben und zum Teil nicht. Denen gings genau so.
Eine meinte auch, dass man den Stand, der so eher untergegangen ist, damit erst ein Forum gäbe. Andererseits muss ich sagen, ich habe Freunde jeder Hautfarbe, ich möchte da einfach Stellung beziehen. Denn für die ist es nochmal was ganz anderes, an einem rechten Stand vorbei zu gehen.




Oh, bei der Diskussion bin (Journalistentocher) doch gleich dabei!

Ich finde es nicht gut, dass es nationalsozialistische Parteien gibt. Aber die Geschichte zeigt was geschieht, wenn man sie verbietet: sie wuchert im Untergrund und wird unkontrollierbar.

In den heutigen Zeiten gibt es viele Gründe, seine Daten nicht auf irgendwelche Listen zu setzen. Auch hier hat uns die Geschichte einiges gelehrt. Daher verstehe ich, dass einige zögern. Und da hoffe ich, dass jeder, der nicht unterschreibt, zumindest von seinem Wahlrecht gebrauch macht und so ein klares Signal setzt: gegen Rechts!

Geht wählen, Leute!

LG,
Dags
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Strickende Geige
13.09.2008 - 09:53
Hallo Ihr Zwei!
Den Worten von Dags ist Nichts dazu zu fügen!!
Auch meine Meinung!
LG, Sabine
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Hallo ihr drei,

ich hätte da auch Angst. Auf unserem Campingplatz hatten 2 Jahre hintereinander eine Gruppe junger Männer ein Treffen. Benahmen sich ordentlich, aber Angst einflössend, waren schwarz gekleidet, auch mit Springerstiefeln. Abends sangen sie deutsche Volkslieder und .... abschließend ließen sie dreimal den SH-Ausruf über den Platz schallen. Wir gingen nicht mehr vor die Tür und waren froh, dass diese Truppe Sonntags wieder abzog. Auf dem Platz nahm leider keiner Anstoss daran, nein - hörten alle weg. Wir zogen unsere Konsequenzen daraus. Kein Camping mehr auf diesem Platz!

Im Unterricht sollte vermehrt die jüngere Geschichte vermittelt werden. Was nützt Wissen über Griechen, Römer und Napoleon, wenn die Deutsche Geschichte zu kurz kommt.

Ich freue mich über alle friedliebenden Menschen, egal aus welchem Land sie stammen.

Auf alle Fälle lasse ich keine Wahl aus, wenn ich mir auch manchmal nicht so sicher bin, ob die Volksvertreter auch tatsächlich unsere Interessen vertreten.

Ein schönes Wochenende, Linda
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Eine schwierige Frage, die mich seit gestern beschäftigt. Die Frage für mich ist, muss man reagieren? Muss ich ein Zeichen setzen bzw. wie setze ich ein Zeichen? Ich denke, dass man mit Zeichen auch auf etwas hinzeigen kann, ihm damit seine Aufmerksamkeit schenkt, die die Sache nicht wert ist. Überall dahin, wo ich meine Aufmerksamkeit richte, fließt meine Energie hin. Selbst wenn ich gegen etwas bin, die Energie (das Zeichen setzen) ist immer da, wo meine Aufmerksamkeit ist. Und bei den rechten Parteien möchte ich sicher nicht meine Energie, selbst die gute gemeinte, wissen.
Die Zeichen, die man mit seinem eigenen Leben setzt, sind, denke ich, immer noch die Wirkungsvollsten.
Immer noch nachdenklich
Gernlach
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Wassilissa
13.09.2008 - 18:48
Ich habe jetzt schon mehrere Antworten auf Eutre Beiträge formuliert, die ich immer wieder lösche und verwerfe.
Ich sage jetzt einfach mal danke. Ich denke viel darüber nach. Ich erinnere mich an eine Diskussion, die ich mal im Museum des deutschen Widerstands in Berlin hatte, ob eine geballte Faust in der Tasche, die wahrscheinlich niemand sieht, bereits Widerstand ist. Der Museumsführer machte mich darauf aufmerksam, dass auch die geballte Faust bereits im Fall der Entdeckung mit großen Repressalien verbunden war. Ich hielt dagegen, dass Widerstand nur dann zu etwas nützt, wenn er wirklich widersteht. Was nutzt des denen, die wirklich darunter leiden, wenn ich zwar die Faust balle, aber nichts tue. Dieses Problem ist für mich immer noch nicht lösbar.
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occhi-blu
15.09.2008 - 11:14
So nach langem hin und her schreib ich jetzt doch noch was…

Wenn man nichts tut, dann tut sich auch nichts. Ich denke mal jeder, der hier einen Kommentar geschrieben hat möchte, dass so etwas wie unter Hitler oder auch Stalin nie wieder passiert. Wir haben die Verantwortung dafür, dass so etwas bei uns im Land nie wieder passiert. Und diese Verantwortung bewältigen wir nicht dadurch, dass wir zuschauen. Wir alle haben die Möglichkeit aufzustehen und uns für ein besseres Deutschland einzusetzen. Eines, das ohne extrem rechte und auch extrem linke Randgruppen auskommt. Natürlich steigt durch das Verbieten einer Partei das Risiko, das sich diese im Untergrund weiter entwickelt und noch extremer wird. Aber zuschauen, dass ist keine Lösung. Und dieses „sich einsetzen“ kann ganz klein anfangen, in dem man mit den Leuten redet zum Beispiel, in dem man bestimmte Parteien nicht wählt und in dem man seine Kinder richtig erzieht. Wer sich nicht auf das beschränken will, kann auch aufstehen, auf Demos gehen oder sich in der Politik engagieren. Aber zuschauen ist meiner Meinung nach keine Lösung. Es ist zwar bequem aber nicht richtig, sondern meiner Meinung nach einfach nur feige.

lg
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